Die Schlüsselübergabe in Notfallsituationen
Im Falle von Bränden, Einbrüchen oder anderen Notfallsituationen ist schnelles Handeln gefragt. Rettungsdienste müssen unverzüglich und möglichst ohne größere Schäden zu verursachen, Zugang zu einem betroffenen Gebäude bzw. Gelände erhalten können. Wie Sie Rettungsaktionen unterstützen können und dabei im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften handeln, erklären wir auf unserer Themenseite.
Die richtige Schlüsselübergabe in Notsituationen
Wer Helfern im Notfall einen schnellen und gewaltlosen Zugriff auf Gebäude bzw. Gelände gewähren möchte, sollte die passenden Maßnahmen der Zugangsverschaffung kennen. Ordnungsgemäße Brandschutzvorkehrungen sind dabei sowohl für Geschäftsbetriebe (z.B. Ferienanlagen, Hotels, Einkaufsmärkte, Industriebetriebe, Gaststätten, etc. ) als auch für Privatpersonen (z. B. Eigenheim) sinnvoll und für öffentliche Einrichtungen in der Regel gesetzlich verpflichtend.
Wenn automatische Brandschutzanlagen zum Einsatz kommen, unterliegt die Bereitstellung von Schlüsseln an die örtliche Feuerwehr in jedem Fall gesetzlichen Vorgaben. Entweder der Zugang wird durch verantwortliches Personal vor Ort für die Rettungskräfte ermöglicht oder der Zugriff auf Schlüssel wird bei Abwesenheit des Betreibers / Eigentümers mit Hilfe eines sogenannten Feuerwehrschlüsseldepots (FSD), auch als Feuerwehrschlüsselkasten (FSK) oder Feuerwehrschlüsselsafe (FSS) bezeichnet, rund um die Uhr gewährleistet. Der Einsatz der Schlüsseldepots ist nach DIN 14675 genau geregelt. Da sich die wenigsten Betriebe ein durchgängig personell besetztes Firmengelände leisten können, sind Feuerwehrschlüsseldepots in der Regel das Mittel der Wahl. Auf unserer Seite erklären wir Ihnen, welche Arten von Schlüsselkästen es gibt, wie diese funktionieren und was es bei einer Anschaffung zu beachten gibt.
Hinweis: Da die Schlüsselübergabe für den Anwendungsfall Brandschutz durch den Gesetzgeber geregelt ist, sind teildigitale sowie volldigitale Zugangslösungen aktuell keine zulässigen Optionen für die Praxis.
Feuerwehrschlüsseldepots (FSD) - Was gilt es zu beachten?
Können Betreiber kein Personal stellen, das der Feuerwehr im Brandfall Zugang zu einem Objekt verschafft, kann ein Antrag auf Verwendung eines Feuerwehrschlüsseldepots gestellt werden. Da es sich dabei auch um eine Gefahrenerhöhung am Versicherungsobjekt handelt, ist der Einsatz eines Depots im Vorfeld mit dem Sachversicherer abzuklären.
Feuerwehrschlüsseldepots müssen für Rettungskräfte deutlich gekennzeichnet sein und unterteilen sich in drei Klassen, die für verschiedene Anwendungsfälle und den damit verbundenen Sicherheitsrisiken geeignet sind.
Klasse-1-Schlüsseldepots
Die am häufigsten im Einsatz befindlichen Schlüsseldepots gehören zur Klasse 1. Klasse-1-Depots sind geeignet für die Verwahrung von Schlüsseln, die ein geringes Risiko für den Gebäudeschutz darstellen. Das bedeutet, es werden keine Generalschlüssel verwahrt, sondern es werden lediglich Einzelschlüssel, z. B. für eine Hofeinfahrt / Feuerwehrzufahrt deponiert. Das FSD muss sich in direkter Nähe des Geländezugangs frei zugänglich für Rettungskräfte befinden.
Klasse-1-Schlüsseldepots verfügen über nur eine Tür und haben weder eine Heizung, Sabotageüberwachung oder elektrische Anbindung an die Brandmeldeanlage. Sie sind rein mechanisch und werden durch einen Profilhalbzylinder verschlossen, welcher durch die örtliche Feuerwehr bereitgestellt bzw. eingesetzt wird und auch nur durch deren Einsatzkräfte geöffnet werden kann.
Die Depots erfüllen jedoch in der Regel die gesetzlichen Ansprüchen und sind vergleichsweise günstig.
Klasse-2-Schlüsseldepots
Die Depots der Klasse 2 sind für ein mittleres Gefahrenrisiko geeignet. Die Feuerwehrschlüsselkästen werden mit der automatischen Brandmeldeanlage gekoppelt und verfügen über eine Innen- und eine Außentür. Im Brandfall entriegelt die Brandmeldeanlage automatisch die Außentür und die Innentür kann mit dem passenden Schlüssel von der zuständigen Feuerwehr geöffnet werden. Durch diese doppelte Schutzmaßnahme sinkt das Einbruchrisiko. Dadurch ist es ebenfalls zulässig, dass mehrere Schlüssel im Inneren verwahrt werden können. Trotzdem verfügen Schlüsseldepots der Klasse 2 ebenfalls nicht über eine Sabotageüberwachung.
Klasse-3-Schlüsseldepots
Die Feuerwehrschlüsselsafes der Klasse 3 stellen die sicherste Variante dar, um Schlüssel jederzeit an die Feuerwehr übergeben zu können, ohne selbst vor Ort sein zu müssen. Neben einer integrierten Heizung und einer automatischen Außentürentriegelung im Brandfall verfügen die Schlüsselkästen über eine Sabotageüberwachung (Überwachung auf Durchbruch, Öffnung und Vorhandensein der Objektschlüssel). Damit ist das Einbruchrisiko stark gemindert und Sachversicherer werden der Verwendung höchstwahrscheinlich anstandslos zustimmen. Natürlich hat der Einsatz dieser Feuerwehrschlüsseldepots seinen Preis.
Das Anbringen der Schlüsselkästen, kann als Aufputz- oder Unterputz-Installation erfolgen, sollte aber in jedem Falle ausreichend widerstandsfähig sein. Die sicherste Variante stellt die Integration in das Mauerwerk dar, da Einbrechern dadurch möglichst wenig Angriffsfläche auf den Kasten geboten wird. Außerdem sollten Feuerwehrschlüsseldepots aus robustem Material (bestenfalls aus Edelstahl) gefertigt und wetterfest sein.
Welche Feuerwehrschlüsseldepots wir Ihnen empfehlen können, lesen Sie auf unserer Produktvergleichsseite.